Sonntag, 21. Juli 2013

Leipzig - Ort der Friedlichen Revolution 1989


An meinem letzten Tag in Leipzig steht für mich noch einmal die jüngste Vergangenheit im Mittelpunkt.
Zuerst besuche ich das Zeitgeschichtliche Forum (Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland), das schon von meinem ersten Tag an, mein Interesse durch das vor den Ausstellungsräumen aufgebaute Kunstwerk „Der Jahrhundertschritt“ erweckte.

 Wolfgang Mattheur: Der Jahrhundertschritt
 (im Hintergrund der Naschmarkt und das Alte Rathaus)

Die Skulptur wurde von Wolfgang Mattheuer 1984 geschaffen. Mich spricht diese Figur mit eingezogenem Kopf, Hitlergruß, sozialistischem Marschschritt und geballter Faust unmittelbar an. Die Benennung „Der Jahrhundertschritt“ fügt noch eine Bedeutungsebene zu diesem ausdrucksstarken Kunstwerk hinzu.
Die Ausstellung innen informiert über die Zeit nach 1945 in der DDR.  Die dargestellten Lebensläufe berühren. Die Art der Präsentation ist ebenfalls gelungen, sehr anschaulich und persönlich.


Im Anschluss nehme ich an einer Führung „Auf den Spuren der Friedlichen Revolution 1989“ teil, die vor der Nikolaikirche beginnt.
Unsere Führerin hatte damals selbst an der Besetzung der Stasizentrale teilgenommen. Sie erzählt uns von ihrer Herkunft aus einer evangelischen Pfarrersfamilie, ihrem Engagement in der Kirche, was ihren Kindern im Jahre 1989 bei den Demonstrationen widerfuhr und geht mit uns die wichtigsten Schauplätze des Jahres  1989 ab.


 Die Nikolaikirche - hier fanden die Montagsgebete statt - anschließend zogen Demonstrationen durch die Stadt  -  der Radius wurde immer größer



Fazit: Nicht erst die großen Demonstrationen im Oktober (70000 Menschen am 9. 10./ 120 000 am 16.10.) brachten das Ende der Diktatur. Schon zuvor läuteten viele kleine Aktionen dieses Ende ein.
Es wird aber auch deutlich, welchen Mut die Menschen aufbrachten und welche Gefahr bestand.

Am Ende meines Leipzigs Aufenthaltes bin ich sehr froh, hier fünf informative und berührende Tage in dieser – für Deutschland so wichtigen – Stadt verbracht zu haben. 

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