Mittwoch, 17. Juli 2013

Fünf Tage Leipzig im Juli


Auch Leipzig steht schon lange auf der Liste meiner Wunschziele und so habe ich endlich fünf Tage für meine Stadterkundung reserviert. Leipzig eilt ja der Ruf voraus, eine besonders interessante Stadt zu sein, doch ich habe auch unterschiedliche Einschätzungen gehört. Viele Jahre war Leipzig von langanhaltenden Baumaßnahmen betroffen. Die Stadtsanierung brauchte Zeit. Nicht erstaunlich, denn Leipzig ist die größte Stadt der neuen Bundesländer (über 530000 Einwohner) – entsprechend riesig war die Aufgabe.
Doch ich lerne nun Leipzig in einem inzwischen erheblich sanierten Zustand kennen – und bin begeistert. Am ersten Tag nehme ich mir Zeit, um einfach in Ruhe durch die Innenstadt zu bummeln und Pläne für die nächsten Tage festzulegen. Schließlich muss ich auswählen. Eigentlich interessiert mich ja alles, aber das ist in fünf Tagen nicht realisierbar.
Als erstes geht mein Weg zur Touristinfo und dann zum Alten Rathaus. Während ich dort unter den Arkaden einen Mittagsimbiss einnehme, sehe ich mir das bunte Treiben auf dem Marktplatz an. Die Vielfalt und Qualität der Früchte lockt zum Einkaufen, doch als Tourist entscheide ich mich für Unverderbliches – und kaufe bei einem originellen Stand (Werners sächsische Tradition), der Zubereitungen für Sächsische Quarkkeulchen und  Hefeplinsen anbietet. Anschließend schlendere ich an den Ringstraßen vorbei und durch das „Drallewatch“ Viertel mit seinen einladenden Kneipen und Restaurants.


Drallewatsch - die Kneipenmeile 1996 als Initiative von 24 Leipziger Wirten gegründet

 Ich  genieße den Blick auf die Fassaden aus der Zeit um 1900, besuche das Denkmal Goethes auf dem Naschmarkt, die Nikolaikirche und natürlich die vielen Lichthöfe und Passagen, für die Leipzig berühmt ist.


 Barthels Hof - das letzte erhaltene barocke Durchhaus aus der Zeit der Warenmesse (1750)

Speck`s Hof Richtung Hansa Haus

So erfahre ich, dass Leipzig um 1900 als Messestadt den Warenverkauf  änderte. Bis dahin wurden Warenmessen durchgeführt.  Um 1900 entstanden die vielen Mustermessehäuser, in denen nun Warenmuster  2 – 3 mal im Jahr bei den großen Messen präsentiert wurden.  In diesem Zusammenhang wurde das mittelalterliche Leipzig abgerissen und die jetzt das Stadtbild prägenden Bauten aus der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts errichtet.
Die Innenstadt weist außerdem ein verlockendes Angebot an kleinen und größeren Geschäften auf, ein richtiges Einkaufsparadies – Schuhläden, Küchenläden, Juweliere. Da macht mir das Stöbern Spaß.

Bei hochsommerlichen Temperaturen geht der Tag auch zu Ende. Es ist gar nicht so leicht, ein passendes Restaurant zu finden, obwohl hier an allen Ecken und in vielen Straßenzügen endlos viele Restaurants sind – aber alle sind außerordentlich bevölkert. Ganz Leipzig scheint auf den Beinen zu sein und Mitten in der Woche Essen zu gehen. Schließlich entscheide ich mich für das Brauhaus an der Thomaskirche, wo ich gerade einen wieder frei werdenden Tisch entdecke.

Abendstimmung vor der Thomaskirche

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