Heute früh habe ich einen geführten Rundgang durch die
Leipziger Altstadt gebucht. Im Anschluss dann noch eine Rundfahrt durch die
angrenzenden Stadtteile.
Mit der Führung bin ich sehr zufrieden, denn der Guide ist
kompetent und so erfahre ich noch viele Details, die mir bei meiner eigenen
Besichtigung verborgen geblieben sind. Auch die neuen Gebäude werden
angesprochen.
Der neue Museumswinkel mit dem Stadtgeschichtlichen Museum
und dem Museum für bildende Künste wurde erst vor 11 Jahren erbaut. Vor dem
Kunstmuseum fallen mir die ungewöhnlichen Eichen auf – Eichen in Zypressenform.
Eine Nachfrage ergibt, dass es extra gezüchtete Säuleneichen sind. Diese Bäume
komplementieren die ausdrucksstarke Architektur. Altes und neues geht eine ansprechende
Symbiose ein, jedes der neuen Gebäude fällt durch eine interessante,
individuelle Architektur auf, die sich in das alte Stadtbild hervorragend
einfügt.
Die neuen Brühlschen Höfe rechts haben in der Glasfassade die Skizze eines älteren Vorgängerbaues eingraviert
Säuleneichen vor dem Museum der bildenen Künste - gerade gibt es wieder eine interessante Wagnerausstellung - es ist ja auch das Wagnerjahr (200. Geburtstag)
Als neues Element der Infrastruktur wird der Citytunnel
angesprochen, der unter dem Marktplatz durchgeführt wird und Ende 2013 fertig
sein soll. Ein ehrgeiziges Projekt, das die ganze Region mit einem schnellen S
– Bahn verkehr versorgen wird.
Nach Erläuterungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten geht
es in den Bus zu einer 1,5 stündigen Rundfahrt. Die vielen Daten und Fakten
möchte ich mir am liebsten alle behalten. Hier ein paar der für mich
eindrucksvollsten:
-
Leipzig hat 15000 denkmalgeschützten Häuser, 85%
sind saniert
-
80% sind Gründerzeitbauten (die Fahrt durch das
Waldstraßenviertel und die Industriearchitektur in Plagwitz!)
-
Das Völkerschlachtdenkmal ist das größte Europas.
Zur Völkerschlacht von 1813 (Napoleon und die Sachsen gegen
Preußen, Russen, Österreicher) finde ich noch Folgendes bedeutsam:
Leipzig hatte 1813 etwa 33000 Einwohner, bei der Schlacht standen sich mehr als 500000 Soldaten gegenüber, 120000 Tote, 120000 Verletzte – die dann ja alle von den wenigen Einwohnern versorgt werden mussten. Es war die erste Massenschlacht der Neuzeit.
Leipzig hatte 1813 etwa 33000 Einwohner, bei der Schlacht standen sich mehr als 500000 Soldaten gegenüber, 120000 Tote, 120000 Verletzte – die dann ja alle von den wenigen Einwohnern versorgt werden mussten. Es war die erste Massenschlacht der Neuzeit.
Es gäbe noch so vieles anzusprechen, z. B. das Schillerhaus,
in dem Schiller 1785 das Lied an die Freude schrieb – heute als Beispiel
bäuerlicher Bauten aus dem 18. Jahrhundert als einziges in einer völlig anderen
Umgebung (Gründerzeit) erhalten.
Nach der empfehlenswerten Rundfahrt - die auf dem Augustusplatz endet (Walter
Ulbricht hatte hier 1968 die Paulinerkirche abreißen lassen – erst jetzt kann
man die Baulücke wieder mit einem spektakulären Neubau schießen) – brauche ich
erst Mal eine Pause! Mir schwirrt der Kopf und ich verarbeite die Infos auf
einer sonnigen Parkbank an der Thomaskirche.
Die Thomaskirche - Wirkungsstätte Bachs - schon bei Beginn seines Wirkens 500 Jahre alt.
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