Donnerstag, 18. Juli 2013

Leipzig im Überblick


Heute früh habe ich einen geführten Rundgang durch die Leipziger Altstadt gebucht. Im Anschluss dann noch eine Rundfahrt durch die angrenzenden Stadtteile.
Mit der Führung bin ich sehr zufrieden, denn der Guide ist kompetent und so erfahre ich noch viele Details, die mir bei meiner eigenen Besichtigung verborgen geblieben sind. Auch die neuen Gebäude werden angesprochen.
Der neue Museumswinkel mit dem Stadtgeschichtlichen Museum und dem Museum für bildende Künste wurde erst vor 11 Jahren erbaut. Vor dem Kunstmuseum fallen mir die ungewöhnlichen Eichen auf – Eichen in Zypressenform. Eine Nachfrage ergibt, dass es extra gezüchtete Säuleneichen sind. Diese Bäume komplementieren die ausdrucksstarke Architektur.  Altes und neues geht eine ansprechende Symbiose ein, jedes der neuen Gebäude fällt durch eine interessante, individuelle Architektur auf, die sich in das alte Stadtbild hervorragend einfügt.


Die neuen Brühlschen Höfe rechts haben in der Glasfassade die Skizze eines älteren Vorgängerbaues eingraviert


Säuleneichen vor dem Museum der bildenen Künste - gerade gibt es wieder eine interessante Wagnerausstellung - es ist ja auch das Wagnerjahr (200. Geburtstag) 

Als neues Element der Infrastruktur wird der Citytunnel angesprochen, der unter dem Marktplatz durchgeführt wird und Ende 2013 fertig sein soll. Ein ehrgeiziges Projekt, das die ganze Region mit einem schnellen S – Bahn verkehr versorgen wird.
Nach Erläuterungen der wichtigsten Sehenswürdigkeiten geht es in den Bus zu einer 1,5 stündigen Rundfahrt. Die vielen Daten und Fakten möchte ich mir am liebsten alle behalten. Hier ein paar der für mich eindrucksvollsten:
-        Leipzig hat 15000 denkmalgeschützten Häuser, 85% sind saniert
-        80% sind Gründerzeitbauten (die Fahrt durch das Waldstraßenviertel und die Industriearchitektur in Plagwitz!)
-        Das Völkerschlachtdenkmal ist das größte Europas.
Zur Völkerschlacht von 1813 (Napoleon und die Sachsen gegen Preußen, Russen, Österreicher) finde ich noch Folgendes bedeutsam:
Leipzig hatte 1813 etwa 33000 Einwohner, bei der Schlacht standen sich mehr als 500000 Soldaten gegenüber, 120000 Tote, 120000 Verletzte – die dann ja alle von den wenigen Einwohnern versorgt werden mussten. Es war die erste Massenschlacht der Neuzeit.


Es gäbe noch so vieles anzusprechen, z. B. das Schillerhaus, in dem Schiller 1785 das Lied an die Freude schrieb – heute als Beispiel bäuerlicher Bauten aus dem 18. Jahrhundert als einziges in einer völlig anderen Umgebung (Gründerzeit) erhalten.

Nach der empfehlenswerten Rundfahrt  - die auf dem Augustusplatz endet (Walter Ulbricht hatte hier 1968 die Paulinerkirche abreißen lassen – erst jetzt kann man die Baulücke wieder mit einem spektakulären Neubau schießen) – brauche ich erst Mal eine Pause! Mir schwirrt der Kopf und ich verarbeite die Infos auf einer sonnigen Parkbank an der Thomaskirche.


Die Thomaskirche - Wirkungsstätte Bachs - schon bei Beginn seines Wirkens 500 Jahre alt.

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