Heute will ich das zweite große Erlebnismuseum Bremerhavens besuchen. Wenige Jahre vor dem Klimahaus entstanden, präsentiert es Bremerhaven als größten deutschen Auswanderungshafen (7,5 Mio). Ich kenne bereits die "Ballinstadt" und die Präsentation der Ausanderungsthematik im Hamburg Museum. Mal sehen, was mich nun in Bremerhaven erwartet.
Manches erinnert an die Ballinstadt (wobei diese - später gegründet - vom Bremerhavener Museum Anregungen aufgenommen hat). Im Vergleich mit dieser ist man in Bremerhaven insbesondere zu Beginn stärker involviert, da die Szenerien noch stärker ausgestaltet sind, noch realistischer und größer aufgebaut wurden. So steht man z. B. vor einer großen Schiffsfront mit einer Vielzahl lebensgroßer Puppen in historischer Kleidung.
Hier muss man auch die Gangway hochklettern und kann so die Gefühle der Auswanderer besser nachvollziehen. Wie in der Ballinstadt finden sich überall Audioinstallationen, die gezielt Informationen zu einzelnen Auswanderern und den Lebensumständen vermitteln.
Jeder erhält einen "Boarding Pass" mit den Namen zweier Auswanderer, die man gezielt verfolgen kann. So erfahre ich mehr über Justina Tubbe, geboren 1795, ausgewandert 1855 in die USA und ihr Familienschicksal. Fotos zeigen mir ihre noch heute in Texas lebenden Nachkommen.
Seit einem Jahr gibt es hier einen Anbau, der die Einwanderung nach Deutschland dokumentiert. Ich verfolge diesmal Serife Seytitler, die 1969 nach Bremerhaven eingewandert ist.
Fazit: Dieses Museum hat mir sehr gut gefallen, denn es verbindet Erlebnis mit der gekonnten Präsentation von Informationen. Einzelschicksale werden vor dem Hintergrund der historischen Umstände beleuchtet.
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