Samstag, 25. Mai 2013

HH IBA Wilhelmsburg Mitte (Teil II)

Es regnet in Strömen, als ich mit der Erkundung von Wilhelmsburg Mitte beginne. Gepriesen als "innovativstes Neubau-Quartier Europas" bietet es u.a. ein Algenhaus, das in einer Glasfassade mit Hilfe von Photosynthese selbst Energie produziert, mehrere sogenannte Soft - Material- Houses, die für nachhaltiges Bauen stehen und ein Hybrid- Haus, das sich durch flexible Raumeinteilung wechselnden Wohn- und Arbeitsverhältnissen anpasst.
Doch zuerst betrete ich das Case Study #1 Haus. Hier will ich mir die Präsentation des "digitalen Wohnzimmers" durch den NDR  ansehen, die in einer der Wohnungen stattfindet.  Da um 14:00 Uhr  eine Einführung gegeben wird, will ich unbedingt rechtzeitig dabei sein, denn nur eine begrenzte Teilnehmerzahl wird hereingelassen. Doch ich hätte mir keine Sorgen machen müssen - dank des anhaltenden Regens bin ich sogar die einzige. Drei Mitarbeiter des NDR sind nur für mich da, ich sitze  in  der 45qm Wohnung, die der Privatinhaber zur Verfügung gestellt hat und erfahre alles über HBB Fernsehen, Smart TV,  DAB Plus, die neue Werbekampagne der ARD etc.
Erfreut stelle ich fest, dass ich dank meiner eigenen medialen Ausrüstung schon auf der richtigen Spur bin und begebe mich in eine andere Wohnung des Case Study #1. Diese ist als Musterwohnung eingerichtet. Eine hilfsbereite Dame erklärt mir das innovative Baukastensystem dieses Hauses: ein Modulsystem erlaubt Loftwohnungen unterschiedlicher Größe (45 - 140 qm) mit flexiblen Inneneinteilungen. Dabei wird die Grundeinheit (45qm) verdoppelt oder mit einem Maisonetteil nach oben verdreifacht. Ich bin beeindruckt, stelle aber fest, dass die Größe der von mir besichtigten Wohnung 140 qm durch die fehlenden Zwischenwände und die Anthrazitfarbe deutlich kleiner wirkt. Schick ist das Objekt auf jeden Fall.

Und so sieht das Haus von außen aus:


Weiter geht es zum Algenhaus, zum Soft Haus mit Textilfassade und Vollholzbauweise, sowie zum Hybrid Haus. Einige dieser Wohnungen stehen zum Kauf, andere zur Miete. Schwer zu sagen, was mir am besten gefällt. Ich versuche jeweils die Räume auf mich wirken zu lassen, um einen inneren Kontakt aufzunehmen. Wie die Bewohner hier wohl leben werden?

                                                 
                                                   Oben und unten: Im Hybrid Haus
                                               

Zum Abschluss suche ich noch einmal den Infopoint auf, schon zum dritten Mal an diesem Tag. Dort stehen immer gesprächsbereite und motivierte Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen bereit, die mir geduldig meine Fragen beantworten. Am Ende meines IBA Aufenthaltes weiß ich so mehr über "Urban Gardening", "Urban Design" und Metrozonen - und bin motiviert wiederzukommen, um weitere Schwerpunkte der IBA zu entdecken!

HH Wilhelmsburg IBA - Einstieg und Überblick

Es beginnt sich einzuregnen, als ich am Morgen zur IBA nach Wilhelmsburg aufbreche. Kalt ist es außerdem, aber für mich das ideale Wetter. So werden wenigsten nicht allzu viele Touristen die von mir bevorzugten Ziele aufsuchen!
Schon vor 10 Tagen konnte ich bei meinem Besuch der Internationalen Gartenschau einen Blick auf spektakuläre Neubauten werfen. Nun will ich mir einige Gebäude von innen ansehen und an einer Busrundtour teilnehmen.
Unterwegs rekapituliere ich noch einmal die zentralen Schlagwörter: Wilhelmsburg als größte Flussinsel Europas und größter Stadtteil Hamburgs soll mit der Internationalen Bau Ausstellung innovative Antworten auf die zur Zeit drängenden Fragen des Städtebaus geben. Das Logo der IBA stellt anschaulich den "Sprung über die Elbe"( das Leitbild der Hamburger Politik seit 2004) dar, zu dem HH mit IGS und IBA ansetzt.
In Wilhelmsburg angekommen, verlasse ich den ebenfalls neu erbauten S- Bahnhof, um über eine ausgreifende Brückenkonstruktion den neuen Stadtteil W-Mitte zu erreichen. Hier ist noch vieles im Bau, so z.B. ein neues Einkaufszentrum neben dem Bahnhof oder Teile der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt. Letztere zeichnet sich aber schon in den äußeren Konturen ab: ein langgestreckter Wellenbau mit aufragendem Tower.

Hinter mir befindet sich das Gelände der IGS. Die leuchtenden  Rhododendrenbüsche glänzen im Regen und ziehen meinen Blick magisch an, während ich auf den Bus warte.


 Ich komme mit drei älteren Schweizern ins Gespräch, die extra für die IBA angereist sind. Das Wetter stört sie nicht, in der Schweiz sei es jetzt auch nicht anders.
Nun beginnt für mich eine einstündige Rundfahrt, begleitet durch engagierte IBA Guides, die während der Fahrt die Entwicklung Wilhelmsburgs und wichtige Bauprojekte erläutern Zuerst fahren wir am aus dem Mittelalter stammenden Alt-Kirchdorf vorbei, dann an der 70 Jahre Hochhaussiedlung Kirchdorf Süd. Nun geht es am Deich entlang weiter zur Harburger Schlossinsel, dann über die Wilhelmsburger Reichstraße zum Energieberg.
Bei diesem handelt es sich um die alte Mülldeponie Georgswerder, die zu einem wichtigen Teil des neuen Energiekonzeptes geworden ist. Der Energieberg mit Photovoltaikanlagen und Windkrafträdern soll mit dafür sorgen, dass sich Wilhelmsburg in wenigen Jahren selbst mit Strom versorgen kann. Man könnte aussteigen, und den Berg auf einem Stelzenhöhenweg erkunden - aber dafür regnet es zu stark. Also fahre ich weiter: zum IBA Dock am Müggenberger Zollhafen und weiter durch das Reiherstiegviertel mit Energiebunker. Gerade letzteres Viertel - Gründerzeit und 30ziger Jahre - finde ich hoch interessant. Aber für heute habe ich mir Wilhelmsburg Mitte als Schwerpunkt vorgenommen.
Wieder in W - Mitte angekommen, nehme ich mir die  Zeit für einen Mittagsimbiss mit Kaffee und interessanten Gesprächen im Infopoint, bevor ich zum zweiten Teil meiner Erkundungstour aufbreche.

Dienstag, 7. Mai 2013

Bremerhaven - Stadteindrücke und Resümee

Meine Eindrücke Bremerhavens haben im Verlauf meines Aufenthalts deutlich an Konturen gewonnen. Als ich eintraf, hatte ich die imposanten Nacht- Bilder der neu erbauten Hafenwelten aus den Prospekten im Kopf. Doch welche Atmosphäre hat die Stadt jenseits des neuen Touristenzentrums?
Das Herz Bremerhavens bildet die Fußgängerzone der Bürgermeister-Smidt-Straße. Ein Bereich, der im Krieg völlig zerstört wurde. Betritt man diesen vom Theodor- Heuss-Platz her fällt erst mal das schäbige leerstehende Nordseehotel auf. Die gesamten Gebäude hier stellen einfache Nachkriegsarchitektur dar, ergänzt durch eine Glasüberdachung aus den 90ziger Jahren, die sich zu beiden Seiten an den Häusern entlang zieht. Ein Einkaufszentrum aus den 70ziger Jahren, eine große Backsteinkirche und eine Wasserspringinstallation ergänzen das Ensemble. Das alles kontrastiert mit den Erwartungen, die durch die Prospekte ausgelöst werden. Wie lassen sich  diese unterschiedlichen Ansichten  Bremerhavens verbinden?


                                    Mit Fotos ähnlicher dieser Nachtansicht wirbt Bremerhaven.

Doch der Versuch eine genauere Vorstellung von Bremerhaven zu bekommen lässt mich nicht los und so laufe ich stundenlang durch die Stadt und unterhalte mich mit Einwohnern über ihre Eindrücke.
Über die Deichstraße zur Hafenstraße Richtung Lehe. Eine gute Entscheidung. Die Hafenstraße ist eine Mulitkulti -Straße. Hier stehen auch noch viele Gebäude aus Gründerzeit und Jugendstil. Auch ein Blick in die Nebenstraßen lohnt.

Am Ernst - Reuter- Platz laufe ich Richtung Goethestraße und entdecke das Projekt "Altstadtrundweg". Sehr aussagekräftig wird hier die Geschichte eines Teilquartiers auf Infotafeln präsentiert, z .B. die" Geschichte der schiefen Häuser" und die des" Lehener Pausenhofes". Die Goethestraße begeistert mich auch, weil es hier noch einen Vorgartenstreifen hinter Eisengitterzaun gibt.


Vor dem Bäckereicafe Schleusenstraße 3 komme ich mit einem gut gekleideten Herrn ins Gespräch, der mir erzählt, wie dieses alte Gebäude aus dem Jahre 1903 erst vor kurzem saniert wurde und nun - über dem Cafe - ein Mehrgenerationenhaus beherbergt. Er ist im übrigen ganz angetan von der Fußgängerzone, nennt sie eine beliebte Shoppingmall. "Wer einmal in Bremerhaven gewohnt hat, kommt wieder; wer neu nach Bremerhaven zieht, will nicht mehr weg." - so seine Rede.
Ich laufe weiter. Wie ich gehört habe, ist der hintere Teile der Bürgermeister - Smidt- Straße - (keine Fußgängerzone, ehemalige "Kaiserstraße") sehenswert und soll städtebaulich entwickelt werden. In Teilen eine Szene- Straße erzählen die Geschäfte vom Leben der Bewohner. Hier finden sich noch kleine Fachgeschäfte, wie sie sonst selten geworden sind. Vieles abgenutzt und ausgeblichen, aber lebendig.  Ein bisschen wie ein Blick in eine Stadtvergangenheit, die heutzutage oft den Kettenläden mit Einheitsfassaden aufgeopfert wird.
Zum Schluss erreiche ich wieder die Fußgängerzone - und tatsächlich: Als ich vor der Wasserinstallation im Sonnenschein sitze, gefällt mir  die "attraktive Shoppingmall". 50ziger Jahre Architektur bleibt überschaubar. Hier kann man heimisch werden.


Vieles bliebe noch zu entdecken (Schifferfahrtsmuseum - ein Hans-Scharoun-Bau; die Überseehäfen u.a.). Aber meine Zeit hier ist erst mal vorbei. Mit dem Eindruck, unterschiedliche Facetten Bremerhavens aufgespürt zu haben, fahre ich wieder nach Hause. Mit im Gepäck: die lokale Nordsee Zeitung und Infomaterial der örtlichen Baugenossenschaft. So kann ich unterwegs noch  meine Einblicke in Wirtschafts- und Wohnverhältnisse erweitern.








Montag, 6. Mai 2013

Bremerhaven - Schaufenster Fischereihafen

In den vergangenen 10 Jahren versucht Bremerhaven immer stärker den Tourismus zu fördern, um die Einbrüche nach der Werftenkrise auszugleichen.
Neben den erwähnten Museen entstand vor allem das "Schaufenster Fischereihafen". Unter dieser Bezeichnung firmieren nun eine ganze Reihe von Angeboten: ein Seefischkochstudio, die Erlebniswelt Atlanticum, eine Fischräucherei, ein historisch anmutendes Halbrund von Fischrestaurants und Touristenlädchen. Ein neues Luxushotel mit Sicht auf den Hafen wird gerade gebaut. Das ganze Ensemble vermittelt fraglos maritime Atmosphäre, wenngleich etwas touristisch inszeniert.

Interessanter als der Fischereihafen ist mir im Grunde der Weg dorthin. Überall in der Stadt findet sich eine gute Ausschilderung, die hilft, die angestrebten Ziele zu erreichen. Das ist auch wichtig, denn z.B. der Fischereihafen ist mehrere Kilometer von der Innenstadt entfernt. Hier macht sich bemerkbar, dass Bremerhaven eben doch eine Großstadt ist (120 000 Einwohner) und eben aus mehreren Orten entstand. Vom Auswandererhaus brauche ich etwa 45 Minuten zu Fuß. Es gibt auch einen Bus, der die neuen Hafenwelten verbindet. Aber ich liebe die Erkundung zu Fuß, das Wetter ist schön  und so entdecke ich die Weserfähre, ein Gewerbegebiet und gute Radwege, die die verschiedenen Ortsteile verbinden.
Ich frage mich, was diese Entfernungen für die touristische Vermarktung bedeuten. Mit einer netten Dame aus der Touristinfo am Fischereihafen komme ich über die wirtschaftliche Situtation näher ins Gespräch. Sie weist mich noch auf den neuen Offshore Windpark hin und den sich ständig ausweitenden  Containerhafen. Aber wie viel von diesem Geld in der Stadt bleibt, kann sie auch nicht ermessen. Ich nehme mir vor, dies zu Hause zu recherchieren.
Zum Abschluss noch  ein paar maritime Bilder

                                                                 Die Weserfähre

                                           
                                                              Am Fischereihafen

Bremerhaven - Deutsches Auswanderermuseum

Heute will ich das zweite große Erlebnismuseum Bremerhavens besuchen. Wenige Jahre vor dem Klimahaus entstanden, präsentiert es Bremerhaven als größten deutschen Auswanderungshafen (7,5 Mio). Ich kenne bereits die "Ballinstadt" und die Präsentation der Ausanderungsthematik im Hamburg Museum. Mal sehen, was mich nun in Bremerhaven erwartet.
Manches erinnert an die Ballinstadt (wobei diese - später gegründet - vom Bremerhavener Museum Anregungen aufgenommen hat). Im Vergleich mit dieser ist man in Bremerhaven insbesondere zu Beginn stärker involviert, da die Szenerien noch stärker ausgestaltet sind, noch realistischer und größer aufgebaut wurden. So steht man z. B. vor einer großen Schiffsfront mit einer Vielzahl lebensgroßer Puppen in historischer Kleidung.
Hier muss man auch die Gangway hochklettern und kann so die Gefühle der Auswanderer besser nachvollziehen. Wie in der Ballinstadt finden sich überall Audioinstallationen, die gezielt Informationen zu einzelnen Auswanderern und den Lebensumständen vermitteln.
Jeder erhält  einen "Boarding Pass" mit den Namen zweier Auswanderer, die man gezielt verfolgen kann. So erfahre ich mehr über Justina Tubbe, geboren 1795, ausgewandert 1855 in die USA und ihr Familienschicksal. Fotos zeigen mir ihre noch heute in Texas lebenden Nachkommen.
Seit einem Jahr gibt es hier einen Anbau, der die Einwanderung nach Deutschland dokumentiert. Ich verfolge diesmal Serife Seytitler, die 1969 nach Bremerhaven eingewandert ist.



Fazit: Dieses Museum hat mir sehr gut gefallen, denn es verbindet Erlebnis mit der gekonnten Präsentation von Informationen. Einzelschicksale werden vor dem Hintergrund der historischen Umstände beleuchtet.

Sonntag, 5. Mai 2013

Bremerhaven - Klimahaus 8 Grad Ost

Nun will ich mir das ansehen, was mich hergelockt hat: Das Klimahaus. Es verspricht eine "Weltreise" entlang des 8. Längengrades. Acht verschiedene Stationen, z. B. Niger, Kamerun, Antarktis können durchwandert werden. Manchmal ist es 28 Grad heiß, manchmal unter 0 Grad. Abwechslungsreich inszenierte Räume lassen Natur, Klima und Menschen dieser Regionen erfahren. Außerdem werden Informationen zum Wetter und zum Klimawandel vermittelt.
Empfehlen kann ich den Besuch auf jeden Fall, denn man kann hier leicht zwei bis drei kurzweilige Stunden erleben. Der Ansatz ist auch wirklich neu.
Allerdings bleibt - zumindest bei mir - doch nicht so viel hängen, wie z.B. beim Historischen Museum. Die Hinweisschilder sind klein und schlecht lesbar, sicher soll man sich hier ganz auf sein Gefühl und die visuellen Eindrücke verlassen. Aber habe ich am Ende wirklich mehr verstanden? Vielleicht soll einfach zu viel vermittelt werden - eine Reise um die Erde in zwei Stunden.
Trotzdem bleibt es eindrucksvoll zu erleben, wie verschiedenartig unsere Welt und ihre Menschen sind.

                                                 Auf dem Weg nach Samoa
Die Präsentation von "Samoa" hat mich am stärksten berührt. Wohl auch darum, weil ich die englischen  Interviews mit den samoanischen Familie, z.B. über die strenge Erziehung und die hohe Selbstmordrate von Jugendlichen, unmittelbar verstand. Auch das "Miterleben eines Tornados" vermittelte hier Authentizität. Die Menschen und Lebensverhältnisse in Niger blieben mir fremd.
Was mir ansonsten auffällt: Ich hatte mit mehr Andrang gerechnet, bin deswegen extra am Nachmittag erschienen. Da sind die Schulklassen schon durch. Aber es erscheint erstaunlich "leer". Das vom selben Betreiber geführte "Universum" in Bremen hat bereits finanzielle Schwierigkeiten. Eine Mitarbeiterin erzählt mir, dass in der Saison mehr Besucher kommen. Ob das bei diesem großen Haus auf die Dauer reicht? Ich wünsche dem Unternehmen jedenfalls viel Erfolg.

Samstag, 4. Mai 2013

Bremerhaven - ein historischer Einstieg

Vom Bahnhof laufe ich in etwa 20 Minuten direkt zum Historischen Museum. Das 1992 in dieser Konzeption neu entstandene Museum wurde mehrfach für die moderne Austellungsgestaltung ausgezeichnet, liegt heute aber im Schatten der neueren Erlebnismuseen, die wohl die meisten Besucher abfischen.
Zu Unrecht! Ich bin beeindruckt von der Präsentation, die sowohl wissenschaftlich als auch anschaulich ausgerichtet ist. Um die Flut von Informationen zu verarbeiten, beschließe ich, mich von ein paar persönlichen Leitfragen führen zu lassen:
Wie hat sich Bremerhaven entwickelt? Wie reich war die Stadt? Wovon haben die Menschen gelebt?
Ich erfahre, dass Bremerhaven 1827 gegründet wurde, um einen neuen Hafen für Bremen zu bieten. Die Weser war verlandet und große Schiffe konnten nicht mehr bis Bremen segeln.


Das Modell zeigt, wie man bei der Anlage des Alten Hafens 1827/28 vorging. 900 Arbeiter waren mit den Grabungsarbeiten beschäftigt. Die Hafenanlage wurde mit Baumstämmen ausgelegt.

Was ich darüber hinaus spannend finde, ist, dass das heutige Bremerhaven ursprünglich zwei ganz unterschiedliche Städte umfasste: Bremerhaven (wohlhabend, zu Bremen gehörig) und die preußische Stadt Wesermünde (größere Landfläche, aus alten Orten wie Geestemünde und Lehe gebildet), die wiederum ihren Ursprung in Orten des Königreiches Hannover (bis 1866) hat. In der NS - Zeit wurde alles zur Stadt Wesermünde vereinigt und erst 1948 entstand dann die Stadt Bremerhaven (in den heutigen Dimensionen) als Teil des Bundeslandes Bremen.
Das alles - und noch viel mehr - erfährt man an Hand von anschaulichen Stadtmodellen, alten Dokumenten und Audiopräsentationen.
Ich verbringe hier zwei Stunden, meine Fragen werden durch freundliches Museumspersonal ausführlich beantwortet. Von diesem höre ich auch, dass manchmal nur 17 Besucher am Tag kommen. Schade! Ich kann dieses eindrucksvolle Museum nur weiterempfehlen.

Das Gebäude an der Geeste erinnert an alte Speicherhäuser - wirklich ansprechend gemacht.

Bremerhaven macht neugierig


Schon seit vier Jahren will ich nach Bremerhaven. Jetzt endlich klappt es. Was mich gereizt hat? Ein Zeitungsartikel über die Neueröffnung des" Klimahaus 8 Grad Ost", den ich seitdem aufgehoben habe. Inzwischen habe ich auch einen Dumont Bildführer erworben, der mir bestätigt: "Keine andere Stadt direkt an der Nordseeküste bietet Besuchern so viele zeitgemäße Museen und Erlebniswelten wie Bremerhaven." Das macht neugierig!
Mit dem Metronom bin ich in 2:10 Stunden in Bremerhaven (Umstieg in Bremen). Ich habe vergessen, dass ich mit dem Länderticket erst ab 9:00 Uhr fahren kann, bin zu früh dran und muss noch eine Stunde überbrücken. Kein Problem bei dem lebendigen Treiben am Hamburger Bahnhof. Ich nehme noch einen Kaffee - die Vorfreude steigt.

                                     
                                                    Warten auf die Abreise