Montag, 5. August 2024

Kulmbach: Auf der Plassenburg

 An meinem letzten Tag in Kulmbach besichtige ich die Plassenburg. Schon zuvor bin ich „hinauf gewandert“, aber heute will ich auch die Museen besichtigen. Es sind auch die einzigen Museen, die heute - an einem Montag - aufhaben.

Blick von der „Kalten Marter“ zur Burg


Zuerst begebe ich mich jedoch in das Stadtarchiv - gleich neben der Touristeninfo gelegen und kläre dort Fragen, die sich für mich bei meiner Stadterkundung ergeben haben. Wie ist der Hinweis am Gasthof Seelöwen zu verstehen, dass dort eine karolingische Hofburg Grünwehr stand? Und ist Kulmbach (von Slawisch culm = Anhöhe) wirklich eine slawische Gründung? Der nette junge Mann im Stadtarchiv gibt mir ausführlich Auskunft und unterstützt mich mit Büchern aus dem Archiv, um Antworten zu recherchieren. Herzlichen Dank!


Blick in den Innenhof der Burg


In der Burg selbst besichtige ich das Landschaftmuseum Obermain. Hier ist u.a. die Stadtgeschichte dokumentiert, aber auch die Vorgeschichte und die Geologie. Diese drei Bereiche sehe ich mir näher an. Wie immer bin ich von den Informationen zur Geologie und Erdentstehung beeindruckt: Hier merke ich immer, wie klein ich als Mensch bin.

Auch biedermeierliche Wohnkultur wird präsentiert


In der Stadtgeschichte spielt z.B. der Konraditag 1553 eine besondere Rolle. An diesem Tag wurde die Stadt eingenommen und 80% der Bevölkerung getötet. Der historische Hintergrund ist vergleichsweise kompliziert. Insgesamt ist es jedoch so, das Kulmbach ab 1340 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts von den Hohenzollern regiert wurde, und zwar vom fränkischen Zweig. Dann fiel die Stadt an die preußische Linie und 1806 durch Napoleon an den Verbündeten Bayern. Seit dem gehört diese Region zu Bayern.



Ein Ausschnitt aus dem figurenreichsten Diorama mit Zinnfiguren - 
Der Darstellung der Erorberung Kulmbachs am Konraditag 1553 -
 im Zinnfigurenmuseum (über 19300 Figuren)


Interessanterweise ist Kulmbach bereits auf der Ebstorfer Weltkarte aus dem Mittelalter verzeichnet. Eine Kopie dieser wichtigen zerstörten Karte kann man hier besichtigen. 
Im Anschluss gehe ich nur kurz in das Deutsche Zinnfigurenmuseum, mit dem berühmten Diorama - zu voll ist mein Kopf bereits von all den anderen Infos, die ich mir merken möchte.
Fazit zum Museum: Das Landschaftsmuseum Obermain ist eher altmodisch in der Präsentation, aber sehr vielfältig und lohnend! Eine Besichtigung der Hohenzollernabteilung mit Führung ist auch möglich.
Die drei Tage in Kulmbach waren sehr anregend und ich nehme viele Impulse zur Weiterbeschäftigung mit nach Hause.



Blick von der Plassenburg auf die Stadt und das Hinterland







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