Meine Wanderung auf dem Frankenweg endet in Kulmbach, und so nähere ich mich der Stadt allmählich und bin reichlich überrascht, als ich nicht auf eine kleine historische Stadt stoße, sondern sich Kulmbach für mich unerwartet großstädtisch präsentiert.
Auf dem Weg zum Bierfest in Trachtenkleidung |
Ich benötige etwa 20 bis 30 Minuten bis ich mich an einer Hauptverkehrsstraße mit starkem Verkehr zu meinem Hotel vorgearbeitet habe. Mein Hotel liegt am „Stadtrand des 19. Jahrhunderts“ und wurde 1887 als Stadtrandschänke gegründet.
Beflaggung für das Bierfest - in der Oberen Stadt |
Trotz meiner langen Wanderung will ich gleich mal erste Eindrücke sammeln …. Und ich bin weiter erstaunt. Hohe, neue Häuser, viele Geschäfte, aber auch Gründerzeitarchitektur - alles etwas ramponiert - viele Leute kommen mir entgegen in Trachten. Es ist gleichzeitig das Kulmbacher Bierfest und die Umgebung wirkt recht unruhig auf mich. Das Bierzelt auf einem Marktplatz - alles wirkt etwas lärmig. Habe ich den Ort gut gewählt? Wo sind denn die alten Viertel „aus dem Tourismusprospekt“?
Die vier großen Fässer stehen für die 4 Brauereien vor dem Rathaus (auch nur während des Festes) |
Im Verlauf meines Aufenthaltes gefällt mir Kulmbach immer besser - tatsächlich gibt es viele ältere Häuser in der Altstadt und der Oberen Stadt. Diese Bereiche sind auch während des Festes ruhig und einladend.
Am Holzmarkt |
Ich habe das Glück, am zweiten Tag eine Stadtführung ganz für mich allein zu bekommen. Die sehr nette Stadtführerin kennt sich gut aus, beantworte alle meine Fragen. Mit ihr darf ich auch noch das Haus ihrer Bekannten innen besichtigten: das alte Färberhaus, das das Ehepaar drei Jahre lang aufwendig renoviert hat und das von einem Innenarchitekten eingerichtet wurde.
Das Färberhaus der Familie Sauermann - hier darf ich hinein sehen |
Außerdem ermöglicht mir die Gästeführerin auch die Besichtigung des alten Badehauses (Ende 14. Jahrh) - eines der wenigen in Deutschland wissenschaftlich erforschten und restaurierten Badehäuser.
Versteckte Gäßchen bei der Stadtführung |
Auch mit der Bierfeststimmung freunde ich mich immer mehr an. Auf dem Festplatz werde ich von zwei jungen Männern zum Bierprobieren eingeladen. Sie erzählen mir, woher sie kommen und um wieviel dieses Fest ursprünglicher und familiärer ist als das Münchner Oktoberfest. Das empfinde ich auch so - die Freundes- und Familiengruppen an den langen Tischen sind deutlich wahrnehmbar. In meinem Hotel ist aber sogar eine Gruppe aus Amerika da, die in 13 Tagen „Bierorte“ in Deutschland besucht.
Meine Bierprobe auf dem Bierfest - lustiges Gespräch mit zwei jungen Männern |
Im Hotel erfahre ich auch, dass die Trachten, die man hier sieht, oberbayrisch sind, denn nur die kann man im Laden kaufen und es ist Mode geworden, sie hier zu tragen. Die fränkische Tracht sieht anders aus und man muss sie sich selbst schneidern lassen.
In der Evangelischen Stadtkirche - ihre Turmuhr trägt die Buchstaben: Betet und Wachet (In Erinnerung an die Worte Jesu) |
Fazit: Schnell bin ich von Kulmbach begeistert - das Stadtflair überzeugt mich und ich bin auch froh, während des Festes das bewegte Kulmbach erlebt zu haben.
Wer an meinen Erlebnissen beim Wandern auf dem Frankenweg interessiert ist, sei auf meinen Wanderblog verwiesen:
https://meine-wandererlebnisse.blogspot.com/2024/08/
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