Sonntag, 29. Juli 2018

Melanchthon und Hunderwasser

Die gestrige Nacht hat mit ein wenig Regen die erhoffte Abkühlung gebracht. Doch beim Frühstück sind es bereits wieder 21 Grad. Heute vormittag will ich zum Wohnhaus Melanchthons, das extra für ihn 1539 erbaut wurde und noch weitgehend original erhalten ist.

Blick vom Kräutergarten zur Rückfront des Hauses

Melanchthon beeindruckt mich mit seinen außergewöhnlichen Griechischkenntnissen und seinem einzigartigen Bildungsgang. Die kenntnisreiche und lebendige Führung bringt mir den großen Gelehten auch in persönlichen Details nahe: der Tod seiner Lieblingstochter, in einer gewalttätigen Ehe, seine nicht Kochen könnende Ehefrau, seine asketischen Essgewohnheiten.

So könnte der Studierraum ausgesehen haben 

Das schöne Renaissancehaus mit dem Kräutergarten kann ich mir nun gut als sein Lebensumfeld vorstellen.

Hier ist Melanchton 29 Jahre alt - Dürer Porträt von 1526

Am Nachmittag entdecke ich mit der Hunderwasserschule von 1999 und den Gründerzeithäusern ein Viertel außerhalb der Altstadt. So rundet sich mein Gesamtbild Wittenbergs weiter ab. Die Hitze knallt in die Straßenzüge.

Hundertwasserschule von 1999
Gründerzeit Wittenberg

Ich bin froh, als ich schließlich wieder die Altstadt erreiche. Erst ein eisgekühltes Getränk in einem Café, dann eine Einkehr in einem vietnamesischen Restaurant am Markt. Überhaupt begegnet man hier vielen vietnamesischen Restaurants und Bekleidungsgeschäften - Nachfahren der DDR „Einwanderungspolitik“. Zum Espresso wechsele ich noch einmal zum Italiener.
Wieder schließe ich den Abend mit einem stimmungsvollen Rundgang zur Schlosskirche und über die Wallanlage.

Wittenberger Abendstimmung



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