Samstag, 5. August 2017

Ostseebad Eckernförde

Noch einmal erwische ich einen sommerwarmen Tag, um in 30 Autominuten nach Eckernförde zu fahren. Eckernförde weist eine ähnliche Einwohnerzahl wie Schleswig auf, wurde jedoch erst 1302 gegründet. Auch in Bezug auf die Stadtentwicklung und gegenwärtige Atmosphäre weisen diese Städte deutliche Unterschiede auf. Während Schleswig nach dem preußisch - dänischen Krieg 1864 zur Verwaltungsstadt aufstieg und von Neubeuten (Historismus) und Zuzug preußischer Beamtenschaft profitierte, büßte Eckernförde an Bedeutung ein. Statt dessen entwickelte sich Kiel zum bedeutenden Marinestandort. Eckernförde verharrte lange Zeit als Fischerort.


Marktplatz Eckernförde
 
Die ursprüngliche Altstadt zog sich zwischen Gänsemarkt und Binnenhafen hin. In den alten Nebengässchen der Kieler Straße stoße ich auf viele Häuser aus der Zeit um 1740. Hier ist es ruhig und beschaulich, während in der Einkaufszone und am Marktplatz lebhaftes Treiben herrscht. Das Geschäftsangebot ist deutlich an Touristen orientiert. Es macht aber auch wirklich Spaß, hier zu stöbern und die gepflegte Atmosphäre zu genießen. Eckernförde bietet sehr viel mehr als nur Strand!
 
In der Altstadt Eckernfördes (Fischerstraße)
Bei dem schönen Wetter habe ich heute gar keine Lust, die gotische Hallenkirche St. Nikolai oder das Stadtmuseum zu besichtigen. Statt dessen bummele ich am Hafen entlang, spaziere auf der Holzklappbrücke, die in den Stadtteil Borby führt,  und genieße Eis essend den Blick auf den 2 km langen Strand.
 
Auf der Holzklappbrücke nach Borby
 
Etwas Besonderes habe ich mir aber doch noch aufgehoben: die Bonbonkocherei Hinrichs, die in einer der für Eckernförde einst typischen Fischräuchereien untergebracht ist. Alle 15 Minuten wird hier eindrucksvoll vorgeführt, wie Bonbons hergestellt werden. So etwas habe ich noch nie gesehen! Die heiße Bonbonmasse wird auf ein Eisenkühlblech gegossen und beginnt zu erstarren. Erstaunlich schnell gelingt es, den heißen Teig in Form zu kneten.
 

In der Bonbonmanufaktur
 


Einblick in die Herstellung
Die Bonbonmasse wird geteilt und durch schwingende Bewegungen abgekühlt, wodurch sich auch die Farbe ändert.  Zum Abschluss wird der Teig in eine Maschine gefüllt und mit kleinen Holzstückchen versehen zu Lollies verarbeitet.


Zum Abschluss gehe ich noch einmal an den Strand zurück. Er ist in wenigen Gehminuten z. B. vom Gänsemarkt aus erreicht. Die Strandkörbe kann man an der Touristeninfo mieten. Überfüllung scheint nicht zu herrschen.


 
Eckernförder Strand - nur ein paar Schritte von der Fußgängerzone entfernt
Hiermit endet auch mein Urlaub an der Schlei. Ich habe mein eigenes Bundesland besser kennen gelernt, vieles über Vergangenheit und gegenwärtige Lebensverhältnisse  erfahren und Anregungen zum Weiterrecherchieren erhalten. Insbesondere Schleswig ist mir nun vertraut und immer interessanter geworden. Glücklicherweise hat sich auch das Wetter deutlich besser dargestellt, als die Prognose es vor zehn Tagen vermuten ließ. Da kann ich morgen zufrieden nach Hause!
 
Mein Abschiedsfoto von der Schlei
(aufgenommen am Dom zu Schleswig)

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