Blick auf das Schloss vom Tierpark oberhalb des Barockgartens aus |
Zuerst besichtige ich die berühmte archäologische Sammlung mit den Moorleichen und dem 1700 Jahre alten Nydamboot. Doch abgesehen von diesen Highlights bin ich sehr enttäuscht! Die gesamte Präsentation ist verstaubt, d.h. nicht nach heutigen Rezeptionsgesichtspunkten gestaltet. Die umfangreiche Sammlung erschlägt den Besucher, man ertrinkt in der gleichförmigen Ausstellung. Auch die wenigen Informationen auf dem Audioführer helfen nicht wirklich, Schwerpunkte sinnvoll zu setzen und Gesehens zu vertiefen.
Schloss und Barockgarten |
Über meine Enttäuschung komme ich mit einer sehr netten Museumsangestellten, die sich als Archäologin, die leider nur als Aufsichtsdame eine Arbeit gefunden hat, herausstellt, in ein angeregtes Gespräch. Unser Austausch gehört ganz klar zu den netten Erlebnissen dieses Tages!
Für Schloss Gottdorf ist ja ein Erweiterungsbau geplant - und inhaltlich kann man das nur begrüßen. Der Glasanbau für 31,5 Millionen ist jedoch umstritten. In einem Infohäuschen am Schloss wird versucht, die Schleswiger für diesen Neubau zu gewinnen. Doch während ich mich dort aufhalte, teilen mir andere Besucher mit, wie schrecklich sie diesen fänden.
Hinweis auf die aktuelle Ausstellung - Nolde in der Südsee |
Die Galerie der Moderne mit der Nolde - Ausstellung gefällt mir jedoch sehr und regt mich an, Noldes Entwicklung für mich weiter zu recherchieren. Außerdem finden sich hier z.B. mehrere Plastiken von Ernst Barlach.
Der berühmte Schwebende von Barlach (der - ihm unbewusst - die Züge von Käthe Kollwitz trägt) |
Der Singende |
Vor zehn Jahren hat man wieder den Barockgarten hinter dem Schloß eingerichtet. Bei Sonne macht es Spaß, den Terrassenstufen nach oben zu folgen.
Im Barockgarten |
Hinter dem Barockgarten beginnt ein ausgedehnter Park, der als natürlicher Landschaftraum gestaltet ist. Hier kann man kilometerlange Spaziergänge unternehmen. Ich folge einem Vorschlag aus der Info "30 Wege der Langsamkeit" und gerate dabei in das "Winkeltal", dem Mittelgebirgsflair zugeschrieben wird: riesenhafte Baumstämme, Holzbrücken und Rinnsale vermitteln tatsächlich einen ganz anderen Landschaftseindruck.
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