Samstag, 25. Juli 2020

Rendsburg - Im Jüdischen Museum

Heute möchte ich unbedingt das Jüdische Museum besuchen - es ist wohl das bekannteste der Museen Rendsburgs und wurde 1988 in einer ehemaligen Synagoge eingerichtet. Daher erhält man auch einen Einblick in die ursprüngliche Nutzung der Räume, z.B. als Betsaal oder als Reinigungsbad. Die Dauerausstellung informiert über die jüdische Religion und über die Geschichte der Juden in Schleswig - Holstein.
Das jüdische Museum


Blick in den ehemaligen Betsaal 
Besonders interessiert mich jedoch die Sonderausstellung - von der ich schon auf N3 gehört hatte: "Wir sind gerettet, aber nicht befreit". Hier stehen - neben allgemeinen Informationen über die Situation der Juden nach 1945 - unterschiedliche Einzelschicksale im Vordergrund. 
Aus der NS - Zeit selbst berührt mich besonders der Abschiedsbrief von Erna Rumpf, die sich 1942 das Leben nahm, als sie nach Theresienstadt abtransportiert werden sollte.

Am Eingang der Sonderausstellung

Die Sonderausstellung zeigt, dass viele Juden leider auch nach 1945 noch schlechte Erfahrungen machen mussten.


Andere Elemente im Museum zielen darauf ab, Reflexion und Auseinandersetzung zu fördern. Es ist erstaunlich, wie vielfältig die Antworten auf die Fragen nach den eigenen Angehörigen in der NS - Zeit ausfallen: als Zeugen Jehovas verfolgt, als Wachmann im KZ tätig, im Krieg gefallen, durch Euthanasie getötet ...


Ein Spiegel mit Begriffen soll einen zum Nachdenken bringen, was die eigene Identität ausmacht. Obwohl die Ausstellung nicht so umfangreich ist, ist es den Museumsverantwortlichen doch ganz gut gelungen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen und ich kann den Besuch unbedingt weiterempfehlen!

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