Montag, 20. Oktober 2014

Schwerin im Herbst - Erste Eindrücke

Schon lange haben mich die Fotos vom Schweriner Schloss und die Infoprospekte der Mecklenburg Touristeninfo neugierig gemacht. Jetzt klappt es:  Ich fahre für vier Tage nach Schwerin!
Im Mittelpunkt steht die Stadt - und Schlosserkundung, denn für's Radfahren ist es mir jetzt - im Oktober - zu kalt und die Schifffahrt auf den Seen ist nahezu eingestellt. Mein Hotel ist in Bahnhofsnähe, was auch bedeutet, dass ich in wenigen Gehminuten in der autofreien (!) Innenstadt bin.

Eine erste Erkundung führt mich dann auch gleich nach der Ankunft vom Bahnhofsvorplatz direkt zum "Pfaffenteich". Der kurze Bummel am Teich entlang bietet stimmungsvolle Aussichten auf die gegenüberliegende Seite.
Bummel am Pfaffenteich

Eine nette Idee des Stadtmarketings - die großen Blumentöpfe finden sich an vielen Plätzen in Schwerin
Auf meiner Seite laufe ich an einem eindrucksvollen Gebäude aus dem 19. Jahrhundert vorbei. Es handelt sich um das "Arsenal" - einem Bau aus der Zeit um 1840, errichtet von Hofbaurat Demmler (der auch für das Schweriner Schloss verantwortlich war). Heute ist es der Sitz des Innenministeriums Mecklenburg-Vorpommerns. Ursprünglich war es als Kaserne und Waffenarsenal angelegt worden, als nämlich der Großherzog seinen Regierungssitz 1837 von Ludwigslust nach Schwerin verlegte. Diese Regierungssitzverlegung war überhaupt der Startschuss für das neue Schwerin, denn bis dahin bestand die Stadt noch in ihren mittelalterlichen Grenzen. Daher war auch der Platz am Pfaffenteich noch nicht bebaut - heute erscheint er so nah der Innenstadt - doch damals lag dieser Bereich außerhalb der alten Stadtgrenzen. Um 1840 hatte Schwerin noch weniger als 20000 Einwohner.

Das Arsenal - heute Sitz des Innenministeriums - in der Alexandrinerstraße am Pfaffenteich

Noch ein paar Worte zum Bauwerk selbst: Das Arsenal ist im Stil der Tudorgotik erbaut. eigentlich also ein Stil der englischen Spätgotik, der in den ersten beiden Jahrzehnten des Historismus vorzugsweise nachgeahmt wurde.  Typisch sind die massigen Türme in der Frontmitte, die Fugenquadratung und die Zinnenbekrönung.
Zur DDR - Zeit diente das Gebäude als Sitz der Volkspolizei. Im Oktober 1989 endeten die Friedensdemonstrationen immer am Arsenal, wo Kerzen abgestellt wurden. Auch nach der Restaurierung sind die Rußspuren erhalten geblieben.

Nun geht es für mich weiter in die Einkaufstraßen der Innenstadt. Hier bietet Schwerin wirklich viel, wie zum Beispiel eine große Zahl hochwertiger Modelädchen, elegante Deko- und Accessoiregeschäfte, allein drei ausgezeichnete Käseläden und viele Cafes. Neben den Einzelhandelsgeschäften gibt es auch mehrere große Shoppingcenter, so dass - wer will - den ganzen Tag in Läden stöbern kann.
Die Mecklenburgstraße - Beginn der Einkaufzone hinter dem Pfaffenteich
Elegantes Einkaufen

Doch für mich das Wichtigste: die beeindruckende Architektur. Schwerin verfügt über ein nahezu geschlossenes Stadtbild aus dem 19. Jahrhundert. Wie erwähnt, wurde damals die Stadt neu als großherzoglicher Regierungssitz ausgebaut; und da sie im 2. Weltkrieg kaum zerstört wurde, kann man heute noch dieser Residenzstadt begegnen.
Ich freue mich schon auf die Stadtführung am nächsten Tag, denn ich bin gespannt auf weitere Informationen zu Geschichte und Architektur!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen