Montag, 22. April 2019

Osterspaziergang und Museum in Hildesheim

Für den Ostersonntag habe ich am Nachmittag einen Besuch im Roemer - Peliziaeus - Museum eingeplant, doch zunächst nutze ich das weiterhin geradezu sommerliche Wetter, um bei Spaziergängen zu entspannen und dabei erneut die Stadt zu umrunden.

Auf dem Langelinienwall

Auf dem Langelinienwall sind am Vormittag  etliche Jogger unterwegs. Würde ich noch in Hildesheim leben, könnte das auch meine Morgenrunde sein. Der Blick zurück zum Dom oder auf die andere Seite zum Kahlenberger Graben bezaubert mich. Später suche ich noch den Magdalenenpark auf, der schon seit dem 13. Jahrhundert bestehen soll  und von den historischen Wallanlagen umgeben ist. Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich ihn zu meiner Referendarszeit besucht habe. Vielleicht wurde er doch erst später wieder hergerichtet.

Blick über den Magdalenenpark zu St. Michael


Der Neubau des RPM - erst seit 2000 -
Ich kenne noch den Vorgängerbau, an dem ich täglich vorbei lief
Nun stehen zwei Führungen im RPM - Museum an. Von der Sonderausstellung "Irrtümer und Fälschungen der Archäologie" hatte ich schon vor Monaten den Bericht auf N3 gesehen - und mir damals auch gleich vorgenommen, die Ausstellung anzusehen. Von den bedeutenden Sonderausstellungen der Siebziger und Achtziger Jahre ist diese Präsentation sicher weit entfernt, doch trotzdem ist es ganz anregend selbst zu sehen, welche Mühe sich Fälscher gemacht haben, um z. B. die Goldkrone eines Skythenfürsten (Tiara des Saitaphernes) herzustellen.
Zuvor nehme ich noch an der Führung durch die ständige Ägyptensammlung teil. So frische ich meine Kenntnisse der Lebenswelt oder besser der Beerdigungspraxis im antiken Ägypten auf. Das Alter der Objekte, z. B. das der 4500 Jahre alte Statue des Beamten Hen-iunu, ist beeindruckend.

Vor dem neugestalteten Museumsplatz - Blick Stadtarchiv und Dammstraße

Der Abend klingt für mich mit einem Essen beim Italiener am Rathausmarkt aus - wieder in einem Fachwerkhaus - sowie mit dem liebgewonnenen Bummel durch die nächtliche Stadt.

In der Dammstraße - für mich ein Ort der Erinnerung

Erst am Ostermontag fahre ich zurück nach Hause - und nehme viele wiederbelebte Erinnerungen an die Zeit meines Referendariats mit.

Samstag, 20. April 2019

Ostersamstag in Hildesheim


Meinen zweiten Tag in Hildesheim beginne ich mit einem ausgiebigem Frühstück im Hotel. Inzwischen gibt es ja überall Bufetts mit viel Auswahl, aber dieses überzeugt auch mit einer besonderen Qualität durch regionale Produkte und hochwertiges Obst.

Auf dem Rathausmarkt
In Erinnerung an alte Zeiten laufe ich als nächstes zu einem Café am Neustädter Markt, um das traditionelle Osterbrot zu kaufen. Heute früh präsentiert sich die Stadt noch lebendiger. Es ist Markttag und der Blick auf Blumen, Erdbeeren und Gemüse entzückt immer. Als ich ins Hotel zurückkomme, komme ich mit der Inhaberin ins Gespräch. Mich interessieren die Veränderungen in der Stadt, z. B.  warum  das renommiert Café gegenüber der Andreaspassage nicht mehr existiert.  Dort hat auch mein Fachleiter immer Kuchen für die Fachschaftssitzungen gekauft. Wie ich erfahre, wollte der Besitzer keine Behinderten in seinem Café - das brachte schlechte Presse und bewirkte den Niedergang. Wirklich unglaublich - gerade angesichts der vielen kirchlichen Behinderteneinrichtungen, aber trotzdem schade.

St. Michaelis - UNESCO  Welterbestätte
Hier komme ich in den Tagen immer wieder vorbei
Später gönne ich mir einen Einkaufsbummel. Ich habe mich schon auf das Hildesheimer Kaufhaus gefreut. Und tatsächlich - ich stoße hier auf einige Marken, die ich in Hamburg noch nicht gesehen habe und kaufe so  mehrere ausgefallene Kleidungsstücke.  Den erfolgreichen Kauf besiegle ich mit Kaffee und Pflaumenstreuselkuchen im Kaufhausbistro.

Kaffeepause im Kaufhaus

Doch das Wetter ist so schön, dass ich den größten Teil des Nachmittags nun mit weiteren Stadt - Spaziergängen verbringe. Abends esse ich wieder am Rathausmarkt und beschließe den Tag wieder mit einem Abendspaziergang durch die erleuchtete Stadt. Am Dom sammeln sich inzwischen die Gläubigen, um auf den Eintritt zum Ostersamstags - Auferstehungsgottesdienst zu warten.

Der nächtlich erleuchtete Dom

Am Domplatz - nächtlicher Blick auf das Josephinum



Freitag, 19. April 2019

Ostern in Hildesheim - Ankunft am Karfreitag


Für meinen Osterkurzurlaub habe ich mir diesmal Hildesheim ausgesucht. Denn diese kleine Großstadt bietet  kulturelle Höhepunkte ebenso wie Einkaufsmöglichkeiten und  erholsame Spaziergänge. Das erinnere ich noch gut von vor 20 Jahren, als ich das letzte Mal die Stadt besuchte. Doch mit Hildesheim verbindet mich noch viel mehr: Habe ich hier doch vor 30 Jahren eineinhalb Jahre gelebt.  Und so werden diese Tage für mich auch zur Wiederbegegnung mit meiner eigenen  Vergangenheit.
Am Neustädter Markt - früher war hier ein Feinkostgeschäft
Am Neustädter Markt - St. Lamberti im Hintergrund

Vom Bahnhof spaziere ich zu meinem Hotel in der Innenstadt, wobei meine Vorfreude weiter steigt. Nach einer kurzen Pause muss ich erst einmal auf den Spuren meiner Vergangenheit alte, liebgewonnene Plätze und Straßen aufsuchen. Der Hindenburgplatz, der Neustädter Markt, die Goschenstraße, die Keßlerstraße und der Kehrwiederturm. Auf dem Kehrwiederwall wandere ich im Bogen an St. Godehardt vorbei und weiter zur Dammstraße, dann geht's längs am Roemer - Pelizaeus - Museum vorbei zum Dom und zu meiner alten Schule, dem Josephinum.

Gymnasium Josephinum 

Wirtschaftlich ist es der Stadt in den letzten Jahrzehnten wohl doch etwas schlechter ergangen. Ich sehe einige Läden leer stehen, die Gastronomie hat sich verbilligt. Einige liebgewonnene Cafés und Restaurants gibt es nicht mehr.


In der Goschenstraße

Trotzdem bin ich schnell wieder von der Stadt begeistert. Und dafür ist nicht nur das herrliche Wetter verantwortlich. Die vielen alten Kirchen, die kleinen Straßenzüge, die Stadtgräben - alles wirkt ungeschönt, echt und hat menschliches Maß.

Am Kehrwiederturm - von der Keßlerstraße aus
Am Abend esse ich im Knochenhauer Amtshaus am Markt. Leider hat der Gastronom auch hier gewechselt. Das wiederaufgebaute Fachwerkhaus überzeugt jedoch auch so und das Spargelrisotto mit gegrilltem Kabeljau schmeckt wirklich lecker.

Heilig Kreuz Kirche - um die Ecke liegt das Gymnasium Marienschule - 
Wieder ein wichtige Erinnerungsort für mich

Das Hildesheimer Theater TfN

Im Anschluss genieße ich noch einen ausgedehnten Abendspaziergang. Nun sieht die Stadt noch verwunschener aus. Wie schön, dass der Abend so warm ist!