Blick vom Domhügel - einer der Facetten Erfurts |
Als ich anreiste, hatte ich die Bilder vom mittelalterlichen Erfurt im Kopf - nun sind meine Eindrücke sehr viel komplexer geworden. Und dafür stehen z. B. auch die Hinweise auf "Anger" und "neue Architektur" im Beitragstitel.
Am Anger - Alt und Neu harmonieren |
Besonders prägend für die Stadt scheint mir der "Anger" zu sein - eine Einkaufsstraße (einmal die Gemeindeweide = Anger), die mit Bauten des Historismus umsäumt ist (z. B. die Hauptpost). Hier kann man nicht nur hervorragend einkaufen, diese Fußgängerzone wird nur von Straßenbahnen befahren und ist weiträumig und großzügig angelegt. Erfurt verfügt über insgesamt drei Fußgängerzonen - alle stehen in enger Verbindung. Das - und die beeindruckende Architektur - sorgt dafür, dass die Stadtatmosphäre so angemehm ist.
Die Hauptpost - Zeugnis des Historismus |
Ein Wort zu den Straßenbahnen - diese sind modern und fahren ganz leise - im 10 Minuten City Takt. Wer hier lebt, ist also ausgezeichnet angebunden.
Überhaupt sind - wie mir scheint - in den letzten Jahren gute Entscheidungen für die Stadtentwicklung getroffen worden. Architektonisch gut gestaltete Neubauten (z. B. das Theater Erfurt), die Schließung von mittelalterlichen Stadtlücken (Haus zur Rose in Domnähe, die Häuser in der Schottengasse), und die Sanierung der Plattenbauten sind wirklich gelungen.
Neue Architektur - Das Theater |
Mir fällt die Freundlichkeit der Menschen auf. Obwohl Erfurt bei Touristen beliebt ist, ist es keine touristisch überlaufene Stadt. Es sind die Erfurter selbst, die in den vielen Restaurants an den Sommerabenden den Ton angeben - jedenfalls, wenn man nicht unmittelbar in Fischmarkt Nähe ist. Auffallend viele Kleinkinder werden von ihren jungen Eltern auch an den Abenden mitgenommen (Spielt hier der kostenlose Kita - Platz ab dem 1. Lebensjahr eine Rolle?). Mir fallen die vielen jungen Leute auf - gehören sie zur Gruppe der 10000 Studenten?
Erfurt als Stadt der Medien, besonders der Kindermedien, grüßt mit beliebten Figuren in der Innenstadt. Hier ist u.a. auch der Sitz des Kika - Kanals |
An der Touristeninfo erwerbe ich eine Broschüre: Wohnen und Leben in Erfurt. Hier werden alle Stadtteile der 200000 Einwohnerstadt vorgestellt. Alles klingt sehr positiv. Was steht dahinter? Nur Werbewelt - oder Realität? Offenbar wirbt Erfurt auch um Neubürger - so versucht die Stadt qualitatives Wohnangebot zu leisten und den Problemen der "Schrumpfenden Stadt" zu entgehen. Mein Eindruck: ein erfolgreiches Konzept. Würde ich noch einmal studieren, Erfurt könnte meine Wahl sein.
Auf Wiedersehen, Erfurt! |