Samstag, 4. August 2018

Abschied von Bernburg - Bergstadt und Tierpark

Meinen letzten Tag in Bernburg nutze ich zunächst für eine Fotorunde in der Bergstadt. Die Bergstadt teilt sich in den lebhaften Einkaufsbezirk und den ruhigen Schlossbezirk. Hier liegen die Ursprünge Bernburgs.

Das klassizistische Theater - ehemaliges herzogliches Schauspielhaus

Das stimmungsvoll wirkende Theatercafe ist leider geschlossen und wirkt etwas verfallen.
Die Schlosskirche ist romanischen Ursprungs, aber aufgrund vieler Umbauten herrschen heute die barocken Elemente vor. Hier befindet sich auch die Grabgelege der Fürsten von Anhalt - Bernburg (bis 1863). Auch die im Blog bereits erwähnte letzte Herzogin Friederike - gestorben 1902 - wurde hier begraben. Doch ich genieße lieber die Sonne und verzichte auf die Besichtigung der Innenräume.

Kirche St. Aegidien - Schlosskirche
Durch den restaurierten Kurpark - Bernburg war 1902 - 1939 Solebad -geht es in den Tierpark.
Ich bin ganz erstaunt, dass diese kleine Stadt einen so gepflegten und interessanten Tierpark beherbergt - etwa 1000 Tiere und 125 Tierarten.

Selbst eine Gruppe Großkamele lebt im Tierpark

Als Besucher kommt man an viele Tiergehege besonders nah heran, so dass gleich ein engerer Kontakt entsteht, z.B. kann man die Pinguine ganz aus der Nähe sehen. Fast könnte man sie streicheln - aber Rücksichtnahme und Klugheit verbieten es.

Wasserstrudel im Becken der Pinguine sorgen für einen Whirlpooleffekt

Einige mir bislang unbekannte Vogelarten schließe ich ganz besonders in mein Herz, so den Weißkopfhäher und den Blaurücken -  Mausvogel. Schade, dass ich doch nur die Kleinbildkamera dabei habe - so ist es schwierig bis unmöglich, die lebendigen Tierchen gut einzufangen.

Die Mausvögel fallen durch ihre Zärtlichkeiten zueinander und ihr witzigen Hüpfaktionen auf

Nach dem Tierparkbesuch spaziere ich wieder an der Saale entlang und kehre zum Abschluss wieder in dem hübschen Gartenrestaurant ein.

Im Kurpark

So geht mein Urlaub entspannt zu Ende. Ich kann Bernburg nur weiterempfehlen - für mich eine Stadt, in der es viel zu entdecken gibt und die durch einen besonderen, aus der Zeit gefallenen Charme gefangen nimmt.

Von der Oberstadt aus fotografiert - die Saalefähre - eines der charmanten Details der Stadt

Freitag, 3. August 2018

Lutherstadt Eisleben - Geburts- und Sterbehaus

Dank des Navigators bin ich in einer knappen Stunde in Eisleben. Hier kann man - wie es heißt - Luthers Geburts- und sein Sterbehaus besichtigten. Beide für das Jubiläumsjahr 2017 mit überarbeiteten Ausstellungsräumen ausgestattet.

So sah das Haus aus - in dem Luders eine Wohnung gemietet hatten. Sie lebten in dem - ärmeren - Petri - Viertel.

Ich bin ganz ehrfurchtsvoll, Räumen zu begegnen, die Luther in so wichtigen Lebensphasen beherrbergt haben.
Doch - wie sich herausstellt - sind die Gebäude nicht ganz so original. Das Geburtshaus war abgebrannt und wurde wieder aufgebaut. Luther lebte hier nur etwa ein Jahr - die Eltern hatten hier eine Wohnung gemietet und zogen dann nach Mansfeld.

Der Marktplatz von Eisleben - hier befand sich das ursprüngliche Sterbehaus (nun wird in einem Haus rechts hinter dem Rathaus an Luthers letzte Tage erinnert)


Das Sterbehaus stammt zwar aus dem 15. Jahrhundert, doch ist es nicht wirklich der Sterbeort. Man hatte das Haus im 18. Jahrhundert mit einem anderen am Markt verwechselt. Das wirkliche Sterbehaus war baufällig und ist abgerissen. Doch seit 150 Jahren wird Luther nun in diesem Haus hinter dem Rathaus erinnert und verehrt.
Beide Ausstellungen sind wirklich sehens- und erlebniswert! Das Geburtshaus führt interessant in das Leben der Eltern ein. Man kann den Aufstieg des Vaters zum Hüttenmeister gut nachvollziehen ebenso erfährt man mehr über den damaligen Aufschwung der gesamten Region durch die Montanindustrie.

Mühselige Arbeit unter Tage im Bergwerk - im Liegen 
(Modell der Bergwerksanlage zur Zeit Luthers)

Die Präsentation im Sterbehaus ist ebenfalls gut gestaltet. Luthers letzte Lebenstage und seine Gedanken, sein Abschiednehmen berühren und machen nachdenklich.

Ausstellung - Luthers letzte Reise

Zwischen den  beiden Besichtigungen sehe ich mir Luthers Taufkirche an. Seine Taufe war Luther immer ganz wichtig. Heute bietet man darum in der Petrikirche ein modernes Taufzentrum mit Taufbrunnen.

Die Petrikirche mit dem neuen modernen Taufbrunnen

Dann mache ich Mittagsrast auf dem Stadtwall. Auf den angedachten Abstecher nach Mansfeld - dort hat die Lutherfamilie lange gelebt - verzichte ich. Es ist inzwischen wieder so heiß, so dass ich froh bin am späten Nachmittag wieder in Eisleben zurückzukehren.
Nach einer Pause esse ich im Marktrestaurant zu Abend. Diesmal bei einem hervorragenden Wein aus dem Saale - Unstrut - Gebiet (trockener Müller - Thurgau/ eine Winzergenossenschaft). Ich nehme mir vor, mir eine Flasche am nächsten Tag zu kaufen.  Dann noch ein abendlicher Stadtspaziergang, um die Atmosphäre zu genießen.

Donnerstag, 2. August 2018

Schloss Bernburg

In den Morgenstunden gewittert es - endlich - und Regen setzt ein. Für mein Tagesziel spielt das keine Rolle. Ich will in das Bernburger Schloss.

Schloss mit Blick zur Saale - unten rechts der Bärengraben

Dieses erweist sich als regelrechter Schlossbezirk mit vielen ergänzenden Bauten aus späteren Jahrhunderten. Einen Schlossgraben gibt es jedoch noch ansatzweise - und in diesem eine 28 Jahre alte Braunbärin, die das Wappentier Sachsen - Anhalts repräsentiert.

Die lebenden Bärin


Der Wappenbär 
Im Schlossmuseum sehe ich mir insbesondere das Stadtmodel Bernburgs des 17. Jahrhunderts an sowie die Bilder der Herzogsfamilie. Meine Neugierde weckt dabei der letzte Herzog, der als geisteskrank beschrieben wird, und seine Witwe, die einige Jahre Mitregentin war. Sie überlebte ihren Mann um 40 Jahrevund starb erst 1902.

Das Stadtmodell zeigt den Zustand im 17. Jahrhundert

Dann laufe ich die ausgedehnte Schlossanlage ab, steige zum Kräutergarten hinab und bewundere die Bauten im Umfeld, die heute z. B. als Rathaus genutzt werden. Hier befindet sich auch das Gymnasium Carolinum von 1888. Was für ein prachtvolles Schulgebäude - geradezu schlossartig.

Gymnasium Carolinum - Fensterdetail

Am Nachmittag trinke ich in der Bergstadt Kaffee, abends kehre ich wieder am Markt ein, wo ich schon als Gast wiedererkannt werde. Zum Abschluss spaziere ich zum Nienburger Stadttor, welches 600 Jahre alt ist. Bernburg ist wirklich eindrucksvoll und dabei so unspektakulär ruhig und gelassen.

Renaissanceanbau des Bernburger Schlosses



Mittwoch, 1. August 2018

Auf der Saale und am Saaleufer

Die anhaltende Hitze fordert ihren Tribut. Meine Entdeckerlust erlahmt etwas. Am Vormittag bummele ich durche die breite Einkaufsstraße der Oberstadt.


Ich bin überrascht, auf so ein lebendiges Zentrum zu stoßen. Eine Vielzahl hübscher Modelädchen, aber auch Cafés und andere Angebote laden zum entspannten Einkaufen ein. In der Touristeninfo erfahre ich, dass Bernburg in erster Linie gar nicht vom Fremdenverkehr lebt, sondern noch immer über Chemieindustrie und Tagebergbau verfügt.

Erholsames Grün am Saaleufer

Am Nachmittag fahre ich auf einem Ausflugsschiff die Saale stromaufwärts. Auf dem Sonnendeck. geht ein kleiner Wind, was sehr angenehm ist. Die Landschaft am Flussufer wirkt oft urwüchsig.

Eine große Schafsherde am Saaleufer ist immer in Trinkwassernähe

Wieder zurück in Bernburg spaziere ich ein Stück am selben Saaleufer entlang -  bis über die Wipperbrücke.
Dann brauche ich erstmal eine Pause im Hotel. Abends esse ich in einem Restaurant am Markt. Dann ein weiterer Spaziergang an der Saale in die andere Richtung. Trotz der Hitze bin ich heute doch noch 12,2 km gelaufen.

Auf dem Saaleschiff